Die Wahl haben
immer wieder abwägen
das Ja und das Nein
nicht müde werden,
in sich zu spüren
(aus „Begegnungen des Lebens“)
Viele fragen mich, wie es denn nun ist … mit so wenigen Hunden?!
Als wir hier vor knapp vier Jahren auf den Hof zogen, zählte mein Hunde-Rudel alsbald sieben! – ich kann es selbst kaum glauben – Hunde. Die fünf Elo’s, drei (Mischa, Jule, Shari) in der Blüte ihrer Zeit zusammen mit den beiden Jungspunden Galadriel und Line … gefolgt von unseren kleinen Bolonka-Sternchen Toffi und Nelly.
Nun ist viel passiert in diesen vier Jahren und nach dem Tod unserer Jule – obwohl ja immer noch vier Hunde hier – fühlte sich alles anders an. Es fehlte und fehlt die Chefin des Rudels. Immer schon war klar, dass sie die tragende Stütze von allem war … aber erst als sie nicht mehr da war, bemerkte man, wie sehr sich alle immer an ihr orientiert und auf sie verlassen hatten. Sowohl Tier als auch Mensch.
Geblieben sind nun unser alter Opa Mischa (der sehr um seine Jule getrauert hat oder mit mir zusammen gelitten hat – der Übergang ist sicher fließend) und unser Jungspund Olli. Unser kleinstes Hundegefolge, Toffi und Nelly, lebt zeitweise bei meinen Eltern und die beiden ewig gut gelaunten Bolli-Mädels bringen viel Glück und Leben in den Senioren-Haushalt.
So laufe ich nun mit zwei Elo’s durch die Welt – ein ganz fremdes Gefühl. Auf der einen Seite fühlt es sich sehr leer an … so wenige Hunde, die hält man ja mit dem kleinen Finger. Und manchmal überkommt mich auch eine gewisse Sehnsucht…Sehnsucht nach dem vertrauten Gefühl, viele Hunde um mich zu haben, jeder mit seinem eigenen besonderen Charakter.
Aber…soll ich Euch etwas sagen?
Auf der anderen Seite genieße ich es auch ein stückweit, ein (fast) normaler Hundebesitzer zu sein. Denn, wenn man nur mit zwei Hunden unterwegs ist, dann können diese fast überall mit hin und ich empfinde die Hundewelt mit ihren Menschen als enorme Bereicherung…man (ich) kommt wieder ins Gespräch (das ist in der Regel, wenn man sieben Hunde an der Leine hat, sehr schwierig) und die Hunde mit ihren Artgenossen, denen wir zufällig begegnen, ebenfalls.
So genossen wir beispielsweise zu Beginn dieser Woche einen wundervollen Spaziergang mit zwei wundervollen Hunden in Begleitung des sehr netten Frauchens. Hunde, denen man nicht jeden Tag begegnet und die mich sehr fasziniert haben: die Kurzhaarcollies, Tango und Campino.
Der Kurzhaarcollie (KHC) ist wegen seines glatten, kurzen Fells auch unter dem englischen Rassennamen Smooth Collie, zu deutsch “glatter Collie”, bekannt, im Gegensatz zum Langhaarcollie, der im englischsprachigen Raum als Rough Collie, “rauer Collie” bezeichnet wird..und den wir umgangssprachlich gerne als Lassie benennen. DerKurzhaarcollie – man mag es kaum glauben – ist ein Lassie ohne Fell. Der KHC ist in unseren Gefilden tatsächlich nur selten anzutreffen – ich hatte Glück – erfreut sich aber bei seinem kleinen aber feinen Fan-Kreis aufgrund seines unbeschreiblich positiven Charakters und aparten Äusseren enormer Beliebtheit.
Beim Anblick dieses prächtigen Hundes überkam mich fast eine Gänsehaut. Der Körper ist geprägt von Kraft und Aktivität, seine Intelligenz und Würde sieht man ihm förmlich an. Der ganze Hund scheint frei von jeglicher Plumpheit und ohne jede Spur von Grobheit.
Es gibt ja dieses tolle Sprichwort: „Als Gott mich schuf, wollte er angeben.“ 😉 … ich formuliere es mal um: „Als Gott diesen Hund schuf, wollte er angeben!“.
Auch meine Elo-Hündin Olli war sehr angetan von diesen freundlich, fröhlichen Artgenossen, die auf uns einen sehr souveränen und überlegenden Eindruck machten. Ich selbst habe Olivia (der ganz ausgesprochene Name macht sie größer ;-)) bisher immer als sehr elegant und anmutig wahrgenommen. Sie entspricht ja nicht so ganz dem gewünschten Standard des Elo’s. Aber meinen persönlichen Geschmack hat sie zu 100 % getroffen.
Neben dem imposanten Tango wirkt sie allerdings auch aus meiner Sicht eher klein und wie die Collie-Besitzerin meinte, „echt plüschig“. Na ja, die weiss gar nicht, wie plüschig ein Elo in Wirklichkeit sein kann 😉
Einst für die Arbeit an der Herde gezüchtet, haben diese Collies auf besondere Art meine Seele berührt.
…und Ollis scheinbar auch, denn sie zeigte spontan bei der Menschenfrau dieser Hunde, dass auch sie arbeits- und lernwillig ist – als wolle sie strebsam mithalten … mit diesen würdevollen Hunden. …schlussendlich merkte man ihr einen gewissen Stolz an, dass sie dieses auch konnte. Und mir auch! 😉
Schaut mal…ein paar weitere Impressionen unseres Spaziergangs:
Jede Begegnung,
die unsere Seele berührt,
hinterlässt ein Spur,
die nie ganz verweht.
Lieben lieben Dank für diesen tollen Spaziergang!