Heute ist Rosenmontag. Viele Karnevalsumzüge mussten wegen des schlechten Wetters und der Sturmprognose abgesagt werden. Oh…Ihr lieben Jecken, Ihr habt mein ganzes Mitgefühl. Wochen- monatelang habt Ihr Euch vorbereitet und dann kommt der große Tag. Und??? Und dann fällt dieser ins Wasser.
Am letzten Samstag im Januar hatte ich hier auch ein Event auf unserer kleinen Farm geplant, das mir über Wochen im Kopf herum spukte und welches dann auch eine der schlechtesten Wetterprognosen hatte.
Geplant war ein Workshop für unsere kleinsten Königsallee’er mit Simone Isenberg 2formore, Gütersloh.
Im Herbst des vergangenen Jahres kreuzten sich Simones und mein Weg rein zufällig und wir beratschlagten, ob wir nicht gemeinsam etwas auf die Beine stellen können. Simone Isenberg steht für „mehr als nur Hundetraining, mehr als nur Coaching“. 10 Jahre arbeitete sie zusammen für und mit Martin Rütter, was für mich ein Hundetraining auf höchstem Niveau versprach.
Schon bei unserem allerersten Gespräch erkannte ich, dass sie die Hunde und ihre Menschen ganz individuell betrachtet. Sie fragt gerne danach „warum etwas so ist wie es ist“, „was hat der Mensch dazu getan“, „was kann die Lösung sein“ und “ wie führe ich Hund und Mensch dorthin“.
Sie spricht von der Wichtigkeit der Beziehung zwischen Mensch und Hund. Dabei malt sie vor meinem geistigen Auge spannende Spaziergänge und tolle Arbeitsaufgaben mit dem Vierbeiner auf, die auch mich persönlich ermuntern, ein stückweit mit meinen Hunden nachzueifern. Diese nehmen es immer dankbar an
Und so wurde die Idee geboren, einen Workshop für meine Welpenfamilien anzubieten. Wir sind eine große Königsallee-Familie und hinter den felligen Königsallee’ern stehen viele liebe verantwortungsvolle Menschen, die immer bereit sind für ein harmonisches Zusammenleben mit der kleinen Fellnase zu arbeiten, sich Tipps zu holen, sich auszutauschen. Das Leben mit einem Hund gestaltet sich für mich immer wie ein großes Puzzle. Es werden viele Teile zusammen gefügt, um nachher ein wundervolles Ganzes zu sein. Eines dieser Puzzleteile konnten wir – Simone und ich – nun hier bei uns vor Ort anbieten. Das macht mich auch sehr sehr stolz
Für den Start begannen wir dann mit unseren jüngsten. Der H-Wurf von der Könisallee, Ende Januar 16 Wochen jung und dann kam die schlechte Wettervorhersage.
Anders als die Karnevalisten heute, hatten wir keine Sicherheitsrisiken zu befürchten und so zogen wir uns warm und regenfest an, um den ersten gemeinsamen Workshop mit Simone zu erleben.
Die jungen Hunde und auch ihre Menschen schlugen sich wunderbar und hielten dem Wetter stand. Manchmal taten sie mir schon ein bisschen leid.
Wenn es arg zu schlimm wurde, musste man sich halt zu Frauchen unter den Regenschirm stellen 😉
Die Großen – Hundemutter Galadriel und ihr Bruder Gandalf – hatten dennoch ihren Spaß. Ihr Pelz ist ja auch schon bei weitem dichter. Ob Gandalf schon je Wasser auf seiner Haut gespürt hat??? Galadriel durfte im Regencape laufen. Sie ist ja noch in der Regenerationphase nach dem Wurf, so dass ich ihr noch immer besondere Obacht schenke:
Und unser Senior Mischa – der durfte auch im Regenmantel laufen … was ja so gar nicht elotypisch ist 😉
Wir lernten viele Dinge. Dinge, die oft in Vergessenheit geraten oder derer man sich gar nicht richtig bewusst ist.
So waren doch einige Teilnehmer, die dieses zum ersten Mal beobachten durften, erstaunt, wie die Mütter ihre Kinder begrüßen. Sie sagen direkt: „Ich bin hier noch immer Chef und Du kommst nur hierher, wenn das klar ist. Und jetzt geh mir bitte aus dem Weg.“
Simone griff dieses Verhalten sofort auf und verglich es mit unserem eigenen Verhalten. Wir sind auch der Chef unserer Hunde. Kommen wir aber nach Hause, machen wir ein fröhliches Trallala um die Begrüssung unseres Hundes, entschuldigen uns, dass wir so lange fort waren und versprechen als Wiedergutmachung einen langen Spaziergang.
Welch‘ riesengroßer Unterschied zur Begrüßung der Hundemutter und ihren Welpen!!!
In diesem Basis-Workshop sollte es natürlich nicht darum gehen, dem Hund „Sitz“ beizubringen. Das konnten sie schon. Aber…wir durften reflektieren, was der Hund wirklich kann, ob und wie ich es ihm beigebracht habe, wie ich ihn dafür lobe und wann das Kommando dann wie zu Ende geht.
Wir hörten Aspekte, was ich dem Hund in welcher Situation abverlangen kann, wann es sinnvoll ist, zu ignorieren oder auch nicht und wie wichtig „Ruhe“ in diesem ganzen Unterfangen ist.
Nachdenklich stimmt dann immer wieder der Gedanke, wie oft der Hund VOR uns liegt, steht, geht … und welch‘ große Aufgabe und Verantwortung wir dem Hund damit geben.
Lauthals konnte Hoshi/Aloha diesem Gedanken zustimmen ;-):
Liebe Simone, ich danke Dir im Namen aller Teilnehmer für diesen tollen und lehrreichen Workshop und freue mich so sehr, dass wir uns nicht vom Wetter haben unterkriegen lassen. Und somit haben wir den Start gelegt für eine spannende Zusammenarbeit und werden sehen, welche Themen wir für diese und auch andere Königsallee’er zukünftig anbieten werden.
Noch ein paar Impressionen des Tages:
Und ein riesen Dankeschön auch an meine tollen Welpenfamilien, dass Ihr dem Wetter getrotzt habt und an diesem lebendigen spannenden Dialog mitwirkt. Suuuper!!!
Für heute an diesem stürmisch, nassen Rosenmontag verabschiede ich mich mit dem Foto des Tages vom 30. Januar – ohne Worte: